Montag, 16. November 2009
Millionen Legionen
Ich werde die Tests bestehen,
die mir das Leben stellt,
weitergehn, suchen nach dem,
was mich am Leben hält.
Bin damit nich allein
und werd es nie mehr sein,
weil mich zum ersten Mal seit langer Zeit
Verbundenheit befreit, bin ich soweit,
fließ in den Äther, in den Kreis ohne Verräter.
Früher Schüler streck ich mehr und mehr
meine Fühler nach dir aus,
komm hierher.....komm hierher.
Herzlich willkommen zuhaus.

Ich bin für dich da,
nein ich bin wegen dir hier
und für uns beide ist klar,
haben wir ein Ziel im Visier,
dann setz ich alles auf dich,
mein Schweiß, mein Blut,
meine Tränen, meinen Mut,
bis hin zu Trauer und Wut.
Ich werde dir mein Leben geben,
weil's nicht anders geht,
forder dich heraus, mein Einsatz steht
und du findest in mir,
mit was ich mich verbunden hab,
einen Schatz, den ich mein Leben lang gefunden hab.
Mit jedem Satz bitt´ ich,
benütz mich, stütz dich auf mich.
Mit dem Wissen aller Weisen dieser Welt beschütz ich dich.
Wo ich bin stehn sie und wo ich geh gehen sie,
ich hab sie hergebeten, doch die wenigsten sehn sie.
Wir werden erwachen unter falschen Propheten,
um als Kinder dieser Erde unser Erbe anzutreten.

Ich rufe alle Superhelden, alle großen Meister,
alle Highlander, alle Krieger, alle guten Geister,
alle Superfreaks und Auserwählten zu mir ins Hier.
Ich hab Millionen Legionen hinter mir.

In den Wogen der Welt
wählten wir die wildesten Wellen,
bis hin zu innersten Quellen,
erlebten Lebensstromschnellen,
machten uns bereit,
wurden Weltenreiter über die Zeit,
blieben Wächter der Wahrheit,
Surfer des Sandwurms.
Wir zwei warn die Augen des Sturms,
wurden Herrscher der Schwingung
und das als Nichtschwimmer,
denn wir hatten es und halten es noch immer.
Und auch du Baby, warst schon immer mein Kind.
Wir waren Liebende die ab und zu vor Liebe blind,
umeinander trieben, waren zu verschieden,
als dass es hätte jemals langweilig werden können.
Warn zwei echt gute Spinner, absolute Beginner,
wir hatten es und halten es noch immer.
Streiften alle Ketten ab,
die sonst die Leichtigkeit besiegen,
konnten fliegen, ohne Flügel fliegen.

Und heute rufst du alle Superhelden, alle großen Meister,
alle Highlander, alle Krieger, alle guten Geister,
alle Superfreaks und Auserwählten und mich ins Hier.
Du hast Millionen Legionen hinter dir.

Ich hab Millionen Legionen hinter mir. Du hast Millionen Legionen hinter dir.

Es war die Nacht der Vampire
in der Stadt der wilden Tiere.
Sie ziehen mich zu sich,
wenn ich das Gleichgewicht verliere,
geh ich unter und verschmelz mit dieser Masse von Mutanten,
Seelenloser Wanderer und deren Artverwandten.
Und ich ringe zum Himmel,
dass die Stimmung hier umschwingt,
heb die Hände zu Gott, oder wer immer da rumhängt.
„Herrscher über mein Leben“,
dieser Thron gehört mir.
Ich wohn und regier hier.
Und dann erheb ich meine Feder zum Schutz gegen den Schmerz,
der vom Schlachtfeld der Liebe zu mir rüberdringt,
obwohl es scheint, als ob hier jeder trübe Lieder singt,
wasch ich mich rein und betrete neues Land.
Dieser Junge steht am Rand
und mit nichts in der Hand,
ohne Angst in den Augen,
mit dem Rücken zur Wand.

Und dann ruft er alle Superhelden, alle großen Meister,
alle Highlander, alle Krieger, alle guten Geister,
alle Superfreaks und Auserwählten und er ruft mich
und hat Millionen Legionen hinter sich.

Ich hab Millionen Legionen hinter mir.

Millionen Legionen

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Donnerstag, 22. Oktober 2009
Ein Freund ...
„Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann.“

Ralph Waldo Emerson

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Mittwoch, 27. Mai 2009
denk mal
denk mal an all das wichtige
das gestern du ersehntest
weil du es dringend brauchtest -
du hast es nicht gefunden
doch während deiner suche
fiel ich dir in den schoß

ich, die du niemals suchtest
und schon gar nicht vermisstest
aber auf einmal so dringend brauchst
dass du vergisst
was du vorher wolltest

hast du dann das falsche gesucht
um das richtige zu finden
oder suchtest du das richtige
und hast jetzt das falsche gefunden

was immer du gefunden haben magst
es ist bestimmt das falsche
und dennoch genau das richtige
weil kein unterschied besteht
zwischen richtig und falsch
außer in deinem kopf

und dort habe ich mich eingenistet
damit du nie begreifst
dass nicht du mich
sondern ich dich gefunden habe

frag mich nicht
was ich eigentlich suchte

© Karin Rohner

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Dienstag, 24. Februar 2009
Razorlight - Wire to wire
What is love but the strangest of feelings?
A sin you swallow for the rest of your life?
You've been looking for someone to believe in
To love you, until your eyes run dry

She lives on Disillusion Row
We go where the wild blood flows
On our bodies we share the same scar
Love me, wherever you are

How do you love with fate full of rust?
How do you turn what the savage take?
You've been looking for someone you can trust
To love you, again and again

How do you love in a house without feelings?
How do you turn what that savage take?
I've been looking for someone to believe in
Love me, again and again

She lives on Disillusion Row
We go where the wild blood flows
On our bodies, we share the same scar

How do you love on a night without feelings?
She says "love, I hear sound, I see fury"
She says "love's not a hostile condition"
Love me, wherever you are

Love me, wherever you are
Love me, wherever you are
Wherever you are

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Montag, 5. Januar 2009
Edgar Allan Poe - DER RABE
Eines Nachts, aus gelben Blättern mit verblichnen Runenlettern
Tote Mären suchend, sammelnd von des Zeitenmeers Gestaden,
Müde in die Zeilen blickend und zuletzt im Schlafe nickend,
Hört´ ich plötzlich leise klopfen, leise, doch vernehmlich klopfen
Und fuhr auf, erschrocken stammelnd: "Einer von den Kameraden,"
"Einer von den Kameraden."

In dem letzten Mond des Jahres, um die zwölfte Stunde war es,
Und ein wunderlich Rumoren klang mir fort und fort im Ohre,
Sehnlichst harrte ich des Tages, jedes neuen Glockenschlages;
In das Buch vor mir versenken wollt´ ich all mein Schmerzgedenken,
Meine Träume von Lenoren, meinen Gram um Leonore,
Um die tote Leonore.

Seltsame, phantastisch wilde, unerklärliche Gebilde,
Schwarz und dicht gleich undurchsicht´gen, nächtig dunklen Nebelschwaden
Huschten aus den Zimmerecken, füllten mich mit tausend Schrecken,
So daß ich nun bleich und schlotternd, immer wieder angstvoll stotternd,
Murmelte, mich zu beschwicht´gen: "Einer von den Kameraden,"
"Einer von den Kameraden!"

Alsbald aber mich ermannend, fragt´ ich, jede Scheu verbannend,
Wen der Weg noch zu mir führe: "Mit wem habe ich die Ehre?"
Hub ich an, weltmännisch höflich: "Sie verzeihen, ich bin sträflich,
Daß ich Sie nicht gleich vernommen; seien Sie mir hochwillkommen!"
Und ich öffnete die Türe - nichts als schaudervolle Leere,
Schwarze, schaudervolle Leere.

Lang in dieses Dunkel starrend, stand ich fürchtend, stand ich harrend,
Fürchtend, harrend, zweifelnd, staunend, meine Seele ganz im Ohre -
Doch die Nacht blieb ungelichtet, tiefes Schwarz auf Schwarz geschichtet,
Und das Schweigen ungebrochen, und nichts weiter ward gesprochen,
Als das eine, flüsternd, raunend, das gehauchte Wort "Lenore",
Und ich flüsterte: "Lenore!"

In mein Zimmer wiederkehrend und zum Sessel flüchtend, während
Schatten meinen Blick umflorten, hörte ich von neuem klopfen,
Diesmal aber etwas lauter, gleichsam kecker und vertrauter,
An dem Lades nist es, sagt´ ich, und mich zu erhaben wagt´ ich,
Sprach mir Mut zu mit den Worten: "Sicher sind es Regentropfen,
Weiter nichts als Regentropfen."

Und ich öffnete: Bedächtig schritt ein Rabe, groß und nächtig,
Mit verwildertem Gefieder ins Gemach und gravitätisch
Mit dem ernsten Kopfe nickend, flüchtig durch das Zimmer blickend,
Flog er auf das Türgerüste, und auf einer Pallasbüste
Ließ er sich gemächlich nieder, saß dort stolz und majestätisch,
Selbstbewußt und majestätisch.

Ob des herrischen Verfahrens und des würdigen Gebarens
Dieses wunderlichen Gastes schier belustigt, sprach ich: "Grimmer
Unglücksbote des Gestades an dem Flußgebiet des Hades
Du bist sicher hochgeboren, kommst du geradewegs von den Toren
Des plutonischen Palastes? Sag, wie nennt man dich dort?" - "Nimmer!"
Hört´ ich da vernehmlich: "Nimmer!"

Wahrlich, ich muß eingestehen, daß mich eingen Ideen
Bei dem dunklen Wort durchschwirrten, ja, daß mir Gedanken kamen,
Zweifel vom bizarrsten Schlage; und es ist auch keine Frage,
Daß dies seltsame Begebnis ein vereinzeltes Erlebnis;
Einen Raben zu bewirten mit solch ominösem Namen,
Solchem, ominösen Namen.

Doch mein düsterer Gefährte, sprach nichts weiter und gewährte
Mir kein Zeichen des Beachtung. Lautlos stille ward´s im Zimmer,
Bis ich traumhaft, abgebrochen (halb gedacht und galb gesprochen)
Raunte: "Andre Freunde gingen, morgen hebt auch er die Schwingen,
Läßt dich wieder in Umnachtung." Da vernahm ich deutlich "Nimmer".
Deutlich und verständlich: "Nimmer".

Stutzig über die Repliken, maß ich ihn mit scheuen Blicken,
Sprechend: Dies ist zweifelsohne sein gesamter Schatz an Worten,
Einem Herren abgefangen, dem das Unglück nachgegangen,
Nachgegangen, nachgelaufen, bis er auf dem Trümmerhaufen
Seines Glücks dies monotone "Nimmer" seufzte allerorten,
Jederzeit und allerorten.

Doch der Rabe blieb possierlich, würdevoll, und unwillkürlich
Mußt´ ich lächeln ob des Wichtes: Alsdann mitten in das Zimmer
Einen samtnen Sessel rückend und mich in die Polster drückend,
Sann ich angesichts des grimmen, dürren, ominösen, schlimmen
Künders göttlichen Gerichtes, über dieses dunkle "Nimmer",
Dieses rätselhafte "Nimmer".

Dies und anderes erwog ich, in die Traumeslande flog ich,
Losgelöst von jeder Fessel. Von der Lampe fiel ein Schimmer
Auf die violetten Stühle, und auf meinem samtnen Pfühle
Lag ich lange, traumverloren, schwang mich auf zu Leonoren,
Die in diesen samtnen Sessel nimmermehr sich lehnet, nimmer,
Nimmer, nimmer, nimmer, nimmer.

Plötzlich ward es in mir lichter und die Luft im Zimmer dichtrer,
Als ob Weihrauch sie durchwehte. Und an diesem Hoffnungsschimmer
Mich werwärmend, rief ich: "Manna, Manna, schickst du Gott, Hosianna;
Lob ihm, der die Gnade spendet, der dir seine Engel sendet!
Trink, o trink aus dieser Lethe und vergiß Lenore!" - "Nimmer!"
Krächzte da der Rabe. "Nimmer!"

"Nachtprophet, erzeugt vom Zweifel, seist du Vogel oder Teufel,
Triumphierend ob der Sünder Zähneklappern und Gewimmer
Hier, aus dieser dürren Wüste, dieser Stätte geiler Lüste,
Hoffnungslos, doch ungebrochen, und noch rein und unbestochen,
Frag´ ich dich, du Schicksalskünder: Ist in Gilead Balsam?" - "Nimmer,"
Krächzte da der Rabe, "nimmer!"

"Nachtprophet, erzeugt vom Zweifel, seist du Vogel oder Teufel -
Bei dem göttlichen Erbarmen, lösch nicht diesen letzten Schimmer!
Sag´ mir, find ich nach dem trüben Erdenwallen einst dort drüben
Sie, die von dem Engelschore wird geheißen Leonore?
Werd´ ich sie dort einst umarmen, meine Leonore?" - "Nimmer,"
Krächzte da der Rabe, "nimmer!"

"Feind, du lügst, heb´ dich von hinnen," schrie ich auf, beinah von Sinnen,
"Dorthin zieh, wo Schatten wallen unter Winseln und Gewimmer,
Kehr´ zurück zum dunklen Strande, laß kein Federchen zum Pfande
Dessen, was du prophezeitest, daß du diesen Ort entweihtest,
Nimm aus meiner Brust die Krallen, hebe dich von hinnen!" - "Nimmer,"
Krächzte da der Rabe, "nimmer!"

Und auf meinem Türgerüste, auf der bleichen Pallasbüste,
Unverdrossen, ohne Ermatten, sitzt mein dunkler Gast noch immer.
Sein Dämonenauge funkelt und sein Schattenriß verdunkelt
Das Gemach, schwillt immer mächtiger und wird immer grabesnächtiger -
Und aus diesen schweren Schatten hebst sich meine Seele nimmer,
Nimmer, nimmer, nimmer, nimmer.

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Mittwoch, 25. Juni 2008
Rilke
ein gedicht
von rainer maria rilke

Wir saßen beide in Gedanken
im Weinblattdämmer – du und ich –
und über uns in duftgen Ranken
versummte wo ein Hummel sich.

Reflexe hielten, bunte Kreise,
in deinem Haare flüchtig Rast ...
Ich sagte nichts als einmal leise:
„Was du für schöne Augen hast.“

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